Zweifel machen Polizist frei
Van Staden kommt aus dem Gericht davon – Schuldvorwürfe nicht nachweisbar
Piet Petrus van Staden Swakopmund/ Walvis Bay – Der Walvis Bayer Polizeibeamte Piet Petrus van Staden ist vergangene Woche im Magistratsgericht in Walvis Bay freigesprochen worden. Die Richterin Gaynor Poulton ließ die Zweifel zu Gunsten des Angeklagten (in dubio pro reo) gelten. Nachdem die Staatsanwaltschaft ihre Beweisführung abgeschlossen hatte, urteilte Richterin Gaynor Poulton, dass kein schuldhafter Tatbestand festgestellt werden könne. Piet van Staden war Bestechung, Korruption und Vereitelung einer Straftat vorgeworfen worden. Zudem wurde er beschuldigt, eine eidesstattliche Erklärung im Nachhinein gefälscht und das gefälschte Protokoll in Umlauf gebracht zu haben. In den ersten drei Verfahren wollte die Staatsanwaltschaft beweisen, dass van Staden 4000 Namibia-Dollar für die Vernichtung von Blutproben angenommen habe. Ein gewisser Manfred Stauder soll Van Staden Geld gezahlt haben, damit die Blutproben als Beweismaterial verschwänden. Stauder hatte eine Klage wegen Trunkenheit am Steuer zu verantworten. Die Ergebnisse der Blutproben vom Forensischen Institut in Windhoek sind verschwunden, Richterin Poulton konnte jedoch nicht erkennen, ob die Zahlung an eine Gegenleistung geknüpft war und ob es Van Staden war, der die belastenden Dokumente hat verschwinden lassen. Auch im vierten und fünften Verfahren, bei dem es um die manipulierte Aussage der Zeugin Monien Melanie im Fall Harry Simon ging, konnten die Anklagen nicht eindeutig bewiesen werden. Im Verfahren gegen den Boxer Harry Simon im Februar 2005 im Regionalgericht von Walvis Bay, in dem Simon angeklagt worden war, drei belgische Touristen fahrlässig getötet zu haben, hatte die Zeugin vor Gericht einen Satz aus ihrer protokollierten Aussage vom 16. Januar 2003 dementiert. Sie hatte darauf bestanden, Van Staden habe den Satz „Harrys Wagen jedoch fuhr in seine Fahrspur zurück, nachdem er den Wagen überholt hatte“, nachträglich hinzugefügt. Das Gericht ordnete daraufhin eine Untersuchung des Schriftstücks an und Van Staden wurde vom Dienst suspendiert. Simon ist inzwischen in einem Berufungsverfahren im Obergericht in Windhoek wegen fahrlässiger Tötung an den drei Belgiern zu vier Jahren Haft, davon zwei auf Bewährung, verurteilt worden.